Jaume Pomar: Portalet de Sa Marina
Valldemossa

             

SONNENUNTERGANG AM MEER VON VALLDEMOSSA

 

Du denkst noch an den Schimmer der Oliven

und strengen Rautenduft mit Schmetterlingen

und unermüdliches Gezirp der Grillen.

Der Feuerball, orange, von riesiger Größe

entzündete das Meer. Die weite Fläche

war nun roter Asphalt, die Luft schien plötzlich

in jenem stillgestellten Augenblick

die Fülle eines Klangs, die Ewigkeit.

Die Stille war voller Erwartung

des Unaussprechlichen, im Widerstreit

mit jenem ständig sanften Schlag der Wellen,

inmitten einer Symphonie von grünen Tönen.

Das Licht, auf ruhigem, unbeirrten Weg,

prägte noch, reglos, Formen ein und Farben,

bevor es hinterm Horizont versank,

und sie vom Meer langsam verschlungen wurden.

Elegies, 1986

Übersetzt von Claudia Kalasz.

Jaume Pomar Llambias

(Palma, 1943-2013). Dichter, Essayist und Erzähler. Jaume Pomar studierte Journalismus, Philosophie und Literaturwissenschaften. Er ist Autor eines umfangreichen literarischen Werks. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören Tota la ira dels justos (1967), Història Personal (1979), Frontissa (1993), Elegies (1986) sowie L’illa i el silenci (2009). Zusammen mit Guillem Frontera gab er zwischen 1965 und 1968 die Lyrik-Reihe La Sínia heraus. Er beschäftigte sich zudem ausführlich mit dem Werk von Llorenç Villalonga und widmete ihm mehrere Essays und biografische Studien.

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