VON PALMA NACH PORT D'ANDRATX
(SCHWIMMEN IN PORTALS VELLS UND BESICHTIGUNG DER HÖHLEN)
Jauchzend, gebräunter Leib! die Haut in Schwingung, sie leitet
Rhythmen. Leicht wie ein Himmel ist das Meer.
Was für ein Schiff von Schatten und Gedanken also gleitet
vorbei am flüchtigen Horizont meines Begehrs?
Aus dem Innern der Felsen ein Schrei
gefangener Jahrhunderte beendet das Glück.
Trübt mir die Zeit ein. Das Fensterstück
der dünnen Luft wird rissig. In der Ferne zurrt
die Angst, bereit zum Sprung. Über den Wellen knurrt
wie eine langsame Boje die Einsamkeit.
Dos viatges per mar [Zwei Seereisen], 1965
Übersetzt von Claudia Kalasz.
(Manacor, 1923 – 1991, Barcelona). Jaume Vidal Alcover hat ein umfangreiches Werk von Lyrik, Erzählprosa, Theaterstücken und Essayistik hinterlasen. Sein Schaffen erstreckte sich auch auf Übersetzungen, kritische Editionen und Studien zur katalanischen Literatur. Seine wichtigsten Lyrikbände sind L’hora verda (1951), El dolor de cada dia (1957), Sonets a Eurídice (1967) und Dos viatges per mar (1965), ausgezeichnet mit dem Premi Ciutat de Palma.