Esporles war die zweite Heimat von Guillem Cabrer. Er lebte in einem Landhaus in der Nähe von La Granja, einer Umgebung, in der sich einige seiner Verse befinden.
Dem Erzengel und seinem Schatten, am Brunnen im Park von La Granja stehend.
Der klare Wasserstrahl erhellt mich plötzlich
erfüllt meine von Liebe gequälten Begierden,
und die Freude über den schönen Überbringer der Venus
gibt frische Kraft in die Lüfte.
Der Ruf der Geliebten, ein Stichel des Herzens,
erfrischt die Hoffnung, deren Erfüllung ich ersehne;
Von Wasser vollgesogener Rosen-Hort
durchdringe mit Feuchte, dass Amor seinen Saft gibt.
Sonets, 2009
Übersetzt von Tom Gerbhardt.
(Palma, 1944 - 1990). Dichter, Erzähler und Dramaturg. Geboren wurde er in Palmas Straße Carrer Montenegro, deren Häuser und Gassen in mehreren Passagen seines Werks vorkommen. Seine Ausbildung erfuhr er in Barcelona, wo er mehrere Theaterstücke aufführte, bevor er sich auf Mallorca etablierte. Auf der Insel bezog er ein Haus im Zentrum von Palma im Carrer Santa Clara. Er bewunderte das Werk von Miquel Costa i Llobera und Joan Alcover, Vertreter der Mallorquinischen Schule (Escuela Mallorquina).
Unter den 17 Theaterstücken und anderen szenischen Darstellungsformen schuf er als Autor und Regisseur die Aufführungen Aina Sacoma (ausgezeichnet mit dem Premio Ciudad de Palma, 1972) und El Capitel·lo (1981). Bei seinen Produktionen stechen Dramen, burleske Monologe und die Inszenierung von Erzählungen hervor. Dabei ließ er sich gerne von der Geschichte und Legenden inspirieren. Als Dichter veröffentlichte er Titel wie Retrets i pregàries (1984) und Amor somriu de perfil (1988).Die Romane Merlot (1977) und El Minotaure (1990) sowie die szenischen Monòlegs (1980) sind weitere Titel seines Werks. Esporles war das zweite Zuhause von Guillem Cabrer und ein dicht am Bauernhof La Granja gelegenes Landhaus bietet das Umfeld einiger seiner Verse.
La Granja ist ein auf dem Gebiet von Esporles gelegenes Herrenhaus, eine alte, ehrwürdige Possessió, die vor allem durch das besondere Bewässerungssystem hervorsticht. Auf dem Gelände ist das Wasser in Form vonüber die verschiedenen Epochen genutzten Quellen, Brunnen und Teiche sehr präsent. Derselbe Wasserreichtum findet sich auch im Ortskern von Esporles, wo über Jahrhunderte hinweg die Nutzung, die Verteilung und die Kontrolle des Wassers eine KonstantederDorfgeschichte darstellte. Das heutige Landgut hat seinen Ursprung in einem Hof, der später zunächst zum Zisterzienser-Kloster und dannzum Gutsherren-Palast wurde. Inzwischen sind das Haus, die Gärten und das Museum von La Granja dem allgemeinen Publikum geöffnet.