III
DAS LOKAL ES PINZELL
Für Pep Lladó und Borja Darder
"I must lie down where all the ladders start,
In the foul rag-and-bone shop of the heart."
W. B. YEATS
Alles ist viel dunkler in einem Prosagedicht, so wie eine Hommage an Hölderlin oder dieses letzte Glas Cognac zum Wohl von Andreu Vidal auf der staubigen Fensterbank: dunkles Licht, lichte Dunkelheit des Schmerzes. Hört ihr nicht das Lied? „Die Liebe ist ein Käsebrot, / das Käsebrot ist Leben, / das Leben verdauen, / die Liebe ist Gott in einem Schiff, / das Leben ist ein Schiffbruch / in einem Glas Weißwein, / die Liebe ist in eine Pfütze fallen / und dort die Liebe finden.“ Die Zelte aus Knochen und Tüchern sind auch viel trauriger in einem Prosagedicht, so wie Àngel Terron, wenn er aus dem Gedächtnis die Steine aufsagt, dabei schmerzliche Empfehlungen gibt und an die Gräber der toten Freunde erinnert, als wären sie Zwiebeln voller Blut. Denn dieses Gewölbe hat alle Launen und Lesungen gesehen, alle Verse und Biere, das mineralische Brot mit Öl, die Güte und die Bosheit. Es ist Zeit, das Salz zu sähen, sich von diesem letzten Abendmahl zu verabschieden, die Schatten zu akzeptieren und auf diesem meinem letzten Fest von den dionysischen Geistern zu singen.
Unveröffentlicht
Übersetzt von Claudia Kalasz.
(Caimari, 1984). Schriftsteller, Dichter, Übersetzer. Zu seinen wichtigsten Lyrikveröffentlichungen gehört die Trilogie Tots els sepulcres (2015), die aus den Titeln Els estris de la llum (2009), Cilici (2009) und Carn vol dir desaparicions (2010) besteht. Er ist Autor des Romans Faula (2012) und hat ein Drehtagebuch zur Entstehung des Films Història de la meva mort von Albert Serra verfasst. Seine Übertragung der Gedichtsammlung Leaves of Grass von Walt Whitman ins Katalanische (Fulles d’herba) hat ihn als Übersetzer bekannt gemacht. Er erhielt dafür den Premi de la Crítica Serra d’Or und den Premi Cavall Verd Rafael Jaume für Lyrikübersetzungen.