Miquel Àngel Riera: Manacor
Manacor

Einer der besten Autoren von Manacor, Miquel Ángel Riera, erwähnt in Biografia die Entdeckung des Sex in der Pubertät.

Ich möchte es dir

auf Art der Menschen sagen, Nai:

-Ich liebe dich.

Einfach so,

wie das die Menschen tun.

Ohne eine unreife

Silbe,

oder Samt für die Worte,

die den kranken Mief von eh und je vermitteln. Ich liebe dich einfach so,

mit der Stimme,

wenn ich sage

"vertikal", "Faustschlag"

"zweihundertfünfzig".

Ohne einen Buchstaben

mit verdrehten Augen,

ohne die Arme so zu öffnen, als wollte man

ein Pergamin mit gotischen Buchstaben entrollen. Jetzt, in diesem Augenblick

liebe ich dich.

Alles andere ist unwichtig. Wie ein Dreieck,

wie ein Dolch,

wie eine Araukarie

oder ein Hocker. Mit allen notwendigen Buchstaben,

ohne Rechtschreibfehler

oder Geschrei,

liebe ich dich.

Oft während erschöpfter Trauer

ist das der Halt

für meine Zärtlichkeit.

Biografia, 1973

Übersetzt von Charlote Frei. Durchgeführt von Guillem Balboa Buika.

 

Miquel Àngel Riera

(Manacor, 1930 – Palma, 1996). Er ging in Manacor zur Schule und studierte dann als freier Student Jura in Barcelona. Er war mit Jaume Vidal Alcover und Guillem d'Efak befreundet, mit denen er seine literarischen Interessen teilte. Sein erstes veröffentlichtes Buch ist ein 1965 erschienener Gedichtband, Poemes a Nai, der großes Aufsehen erregte. Es folgte das Werk Biografia, das erst 1974 erschien, obwohl er es schon einige Jahre früher geschrieben hatte. Anfang der 90er Jahre erfuhr seine poetische Produktion mit Werken wie El pis de la badia (1992) einen neuen Aufschwung. In den 70er Jahren begann er mit der Veröffentlichung von Fuita i martiri de sant Andreu Milà (1973) seine Karriere als Erzähler; er wurde jedoch erst mit dem darauffolgenden Roman, Morir quan cal (1974), auch am Festland bekannt und von nun an begleitete ihn der Erfolg bei Lesern und Kritikern bis zu seinem Tod. Als Herausgeber war er für zwei Verlagsreihen verantwortlich, "El turó", die sich an Schriftsteller aus Manacor richtete und später auch für den Rest des Landes geöffnet wurde, und die sogenannte "Tià de sa Real", die verschiedene Autoren und Themen umfasst. 1989 erhielt er das Verdienstkreuz Creu de Sant Jordi.

Das Werk Poemes a Nai war schon vor seiner Veröffentlichung berühmt, als es in getippten Kopien zirkulierte. Es ist ein Dialog mit der Geliebten in einer Sprache, die damals neu war unter den mallorquinischen Dichtern.

 

Plaça de l'Església

Das aktuelle Gebäude der Kirche De los Dolores de Manacor stammt fast ausschließich aus dem 20. Jahrhundert, auch wenn an dieser Stelle bereits mindestens seit dem 13. Jahrhundert eine Kirche stand. Vermutlich wurde die erste Kirche schon damals auf dem Standort einer ehemaligen Moschee errichtet und während des 14. und 16. Jahrhunderts ausgebaut, um sich den Bedürfnissen der Bevölkerung anzupassen. Auf dem Platz Kirchplatz wird montags der Wochenmarkt abgehalten, der sich bis zum Platz Ramon Llull erstreckt. An der Kirchfront, die zum Platz Sa Bassa zeigt, steht ein Denkmal für das Wörterbuch der katalanischen Sprache, das vom Priester Antoni M. Alcover in Auftrag gegeben wurde.

Manacor ist eine Stadt, die sich den Künsten und Geisteswissenschaften verschrieben hat, was dazu führte, dass sie ungewöhnlich viele Schriftsteller und Künstler hervorgebracht hat. Hier sei der Name Miguel Àngel Riera zu nennen, der hier geboren und aufgewachsen ist (in der Straße Carrer Artà) und durch seine großartigen Gedichte und Erzählungen bekannt wurde.

 

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