Einige Fragmente von Entremeses wurden in Form eines Glanzes Teil des Gedächtnisses der Menschen. Die Entremés d'en Roegó Florit und na Faldó sind Beispiele.
Guten Abend, Frau Pereta,
was macht ihr denn hier?
- Wir vergnügen uns mit Nähen,
ich und das Kindchen hier.
- Sie nennen sie Kindchen,
ich würde sie Mädel nennen.
Es wär mir gar nicht unangenehm,
sie mal auf der Wiese zu treffen.
Hättet ihr wohl Feuer in der Küche oder im Ofen?
- Einen Augenblick, ich schaue nach,
und wenn dort keins mehr ist, mach ich's an,
dass macht nur mehr Rauch.
Hier hast du Feuer und Rauch,
mach deine Pfeife an,
denn ich bin so froh,
dass ich du vorbeigekommen bist.
“En Roegó Florit i na Faldó”
Cançoner popular de Mallorca, Rafel Ginard
Übersetzt von Charlote Frei. Durchgeführt von Mateu Matas 'Xuri' und Maribel Servera.
Rafel Sastre Clar (Llucmajor, 1735-1787), besser bekannt unter seinem Hausnamen Rafel des Puigderós, war der glosador und Leinweber, dem man das Volkstheaterstück Entremès d’en Roegó Florit y na Faldó, compost per en Tomas Mut natural de la vila de Llucmajor zuschreibt. Es handelt sich um ein beliebtes Theaterstück, das durch eine erzählende glosa mündlich überliefert wurde. Die sogenannten entremeses waren kurze Theaterstücke, die für das ländliche Publikum aus Bauern und Handwerkern geschrieben wurden. In diesem Fall handelt es von Roegó Florit, einem gewaltsamen Trunkenbold, der ein Mädchen mit dem Namen Faldó betrügt, welches verzweifelt auf der Suche nach einem Ehemann ist. Er lässt sie glauben, dass er reich und makellos tugendhaft ist. Nach und nach tauchen weitere Figuren in der Handlung auf. Das Stück verbindet das häufige Motiv der schlecht Verheirateten mit anderen typischen Themen wie der Arglosigkeit bei der Partnerwahl und der moralischen Belehrung kein lasterhaftes Leben zu führen. Dieselben Themen tauchen auch immer wieder in den gloses auf. Die Volksliteratur bietet uns noch weitere Beispiele für die Kombination derselben Motive, zum Beispiel das bekannte Volkstheaterstück En Llorenç Malcasadís.
Das Dorf Vilafranca de Bonany entstand erst im Jahr 1620, als hier von den Bediensteten der zu Petra gehörenden Grafschaft Sant Martí d'Alenzell ein kleiner Dorfkern entstand. Der Dorfname (Vilafranca bedeutet etwa "freies Dorf") ist dem Umstand zu verdanken, dass die Familie Sureda – als Eigentümerin der Grafschaft Sant Martí – den neuen Bewohnern bestimmte Privilegien versprach, um neue Bürger anzulocken. Der Begriff Bonany bezieht sich auf den Berg Bonany, der höchsten Erhebung der näheren Umgebung, auf dessen Spitze eine Marienkapelle steht.