Joan Mascaró: Santa Margalida
Santa Margalida

Joan Mascaró wurde in Cambridge gegründet und unterhielt durch die ständige Erinnerung, die er in seinem Briefwechsel anzeigte, die Verbindung zu seinem Land. Er wurde auf dem Landgut von S'Hort d'en Degollat in der Gemeinde Santa Margalida geboren.

Er wurde auf einer Mittelmeerinsel, dem schönsten Ort der Erde, geboren. Es war zu Beginn des Jahrhunderts, als der Autolärm noch nicht den Frieden auf den Wegen und Pfaden störte, als der blaue Himmel noch nicht vom brutalen Lärm der Flugzeuge entweiht worden war. [...] Das blaue Meer war still, abgesehen von der Musik der Wellen und dem Klang des Winds in den weißen Segeln der Boote. [...]

[...] das Haus, in dem er aufwuchs, lag auf einem Hügel, der von anderen weichen Hügeln eingerahmt war. Von der Terrasse vor dem Haus konnte er das Dorf sehen, das nur gut einen Kilometer entfernt lag und in seiner Kinderphantasie doch einen weit entfernten Ort darstellte. Am anderen Ende des Dorfes erhob sich auf einem Felsen ein mysteriöses Gebäude. Es war die Dorfkirche, eine von diesen großen mediterranen Kirchen, in denen sich das Volk für die verschiedenen Sonntagsgeschäfte traf; und von wo aus an Festtagen der edle Klang der Gesänge in lateinischer Sprache durch die offenen Tore bis auf den Dorfplatz schallte. 

“Records”/ “Reminiscences” a La Creació de la fe / The Creationoffaith / Die Schaffung des Glaubens​, 1993

Übersetzt von Tom Gerbhardt.

Joan Mascaró i Fornés

(Santa Margalida, 1897 – Comberton, Cambridge, 1987). Seit seiner Kindheit fiel Joan Mascaró i Fornés als unermüdlicher Schüler auf, sowie durch sein Talent für Fremdsprachen und seine Vorliebe für die Natur, das Land, die Familie und seine gesamte Umwelt. Auf Vorschlag des bekannten Großunternehmers und Bankiers Joan March Ordinas begleitete Mascaró dessen Sohn, Joan March Servera, auf seinen Auslandsstudien. Dies gab ihm später nach mehreren Reisen die Gelegenheit, selbst sein Studium an der renomierten Cambridge Universität aufzunehmen. Dort studierte er zunächst Englisch und später weitere moderne und schließlich alte fernöstliche Sprachen wie Sanskrit und Pali. Als Dozent unterrichtete er in mehreren Institutionen wie dem Parameshwara College in Jaffna (Sri Lanka) und der UniversitatAutònomain Barcelona.Seine Lehrtätigkeit kombinierte er mit der Übersetzung von Sanskrit-Texten. Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs zog er nach Cambridge, wo er sich schließlich endgültig niederließ. Dort setzte er seine Tätigkeiten als Dozent und Übersetzer von heiligen indischen Schriften fort. 1958 schrieb er LampsofFire (Feuerlampen) als eine Sammlung spiritueller Texte der verschiedenen Weltkulturen und religionen. Während seines Aufenthalts in England hielt er den Kontakt mit seiner Heimat durch Briefwechsel aufrecht. Geboren wurde er in der Finca S’Hortd’enDegollat auf dem Gemeindegebiet des Ortes Santa Margalida.

 

Santa Margalida und der Brunnen von S'Hort d'en Degollat

Aufgrund zahlreicher archäologischer Fundstätten und Ruinen lässt sich die Geschichte von Santa Margalida bis in die Talayot-Epoche zurückverfolgen. Und bis in das 13. Jahrhundert bestand hier auch eine Ortschaft des muslimischen Reiches al-Andalus. Aus dieser Zeit stammt dieser Tempel, der während des 16. und 17. Jahrhunderts schließlich zur heutigen Dorfkirche umgewandelt wurde. Hervorzuheben sind das Hauptportal, die Außentreppe sowie die spektakulären Ausblicke vom Aussichtspunkt.

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