Ich möchte annehmen, dass diese Worte nichts über mich sagen. Wenn man will, ich ist ein anderer. Hier ist ich das, was passiert. Und das, worum du dich nicht kümmerst und was trotzdem passiert. Du weißt schon: je est un hôte. Ein flüchtiger Gast. Der Gast, der kommt und wieder geht. Und du machst es richtig. Zufällig am Rand einer Landebahn auf dem Flughafen zu stehen, ist der geeignetste Ort für Gäste, die kommen und gehen. Und dein Schreck, wenn du plötzlich ahnst, dass du mit geschlossenen Augen nirgendwo anstoßen würdest, an nichts. Diese Worte sind pompös wie alles, was man noch nicht ausgepresst hat, was man für später aufgehoben hat, für diesen bestimmten Tag, der nie eintrifft. Und es tut weh zu fragen, ob du jetzt nichts weiter bist als die leere Schale eines ausgelutschten Granatapfels oder der letzte Schluck Wein am Boden eines Glases, das die Gäste nicht ausgetrunken haben.
Pèls i senyals [In allen Einzelheiten], 2008
Übersetzt von Claudia Kalasz.
(Costitx, 1963). Lyriker, Erzähler. Sebastià Perelló ist Schriftsteller und Lehrer für katalanische Sprache und Literatur. Sein Interesse gilt der Reiseliteratur. Er hat darüber zahlreiche Kurse geleitet, Artikel geschrieben und Vorträge gehalten. Er ist Autor der Romane Pèls i senyals (2008) und Veus al ras (2016) sowie der Lyrikbände La set (2007), Percaceries (2010) i Talls d’ombra (2012), um nur einige zu nennen. Außerdem hat er Erzählbände und literaturkritische Arbeiten veröffentlicht.